Veränderungen sind manchmal messy

Heckenschnitt

Heute habe ich mit daran gemacht unsere 30 Jahre alte 3.5 m hohe Hecke entlang unseres Hauses zu entfernen. Wir haben das schon lange im Auge, aber irgendwie wussten wir nicht so recht wie wir das angehen sollen und was danach kommt. Aber sie wurde immer größer, unschöner und nahm uns das Licht im Garten. 

So geht es vermutlich auch jedem meiner Klienten. Das gibt es etwas im Leben, mit dem man nicht zufrieden ist, das vielleicht sogar stört, aber man traut sich nicht das anzupacken, weiß vielleicht auch nicht wie und wie es danach weitergehen soll.

Wir haben mit den Nachbarn über unsere Idee gesprochen, unsere Hecke zu entfernen um sie mit einzubeziehen, obwohl die Hecke auf unserem Grundstück steht. Aber um unschöne Überraschungen und böses Blut zu vermeiden, ist es immer besser proaktiv zu sein und zu sprechen. Denn schließlich würde diese Veränderung sie auch betreffen. So wussten sie schon seit Monaten, dass es irgendwann soweit sein würde.

Bei Veränderungen, die uns selbst betreffen, kann es auch oft sinnvoll sein, mit dem direkten Umfeld zu sprechen und diese einzubeziehen. Es kommt aber natürlich auf das Thema an, das man angehen möchte. Wenn wir uns verändern, wirkt sich das ganz klar auf die Menschen aus, mit denen wir am meisten Zeit verbringen und die engsten Bindungen haben. Wie diese Menschen das Thema sehen, kann ein Faktor für den Erfolg oder Misserfolg der gewünschten Veränderung sein. Wenn ich beispielsweise abnehmen will, aber mein Umfeld eine Familienfeier nach der anderen üppig feiert, erschwert das die Umsetzung.

Durch die Unsicherheit darüber, wie wir anfangen sollen und wie es am Ende werden soll, vergingen Monate, in denen wir untätig waren. Und dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, da packt es einen, so wie mich heute: der Wunsch nach einer Veränderung größer als die Unsicherheit was danach kommen soll. Ich habe erst die Zweige entfernt und dann ziemlich mühsam den Stamm mitsamt Wurzeln umgehebelt. Manche Wurzeln waren sehr stark und haben besonders hartnäckig festgehalten, aber mit Geduld und dem Ziel im Auge ging es dann doch. 

So beginnen auch innere Veränderungen: Wenn der Wunsch nach Veränderung größer wird und die Veränderung das Ziel wird, starten wir mit kleinen Schritten. Manchmal tun sich dabei Hürden auf, die man anpacken muss um die Veränderung durchzuziehen. Es kommt auch vor dass ein paar Glaubenssätze oder Einstellungen, die wir uns als Kinder angeeignet haben sich sehr hartnäckig festhalten und uns im Altbekannten festhalten wollen und damit verhindern, dass wir einen Schritt nach vorne machen. Aber auch diese Einstellungen aus der Vergangenheit, die nicht mehr hilfreich sind können wir in Frage stellen, bearbeiten und passender neu für uns formulieren.

Nachdem die ersten Zweige entfernt waren und nach 2.5 h die ersten 3 Stämme, wurde das Ziel sichtbarer. Es wurde heller sowohl im Garten, als auch im Haus und ich konnte sehen, wie viel Platz wir gewinnen würden. Der Schweiß würde sich also lohnen.

Eine innere Veränderung, zum Beispiel ein neuer Blickwinkel auf ein problematisches Thema, kann ähnlich erhellend sein. Es ist manchmal mühsam dahin zu kommen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. 

Beim ersten Stamm hab ich noch lange gekämpft, bis die Wurzeln endlich draußen waren, aber beim zweiten ging es schon schneller und der dritte noch schneller. Es gibt ja zum Glück einen Lerneffekt, man merkt was besser funktioniert und dann wir es leichter. 

Bei unseren Veränderungen ist es auch so, dass wir uns immer besser kennenlernen und die nächsten Hürden leichter nehmen können. 

Ich habe im meinem Garten jetzt noch ca. 50-60 Stämme vor mir und es kann überwältigend sein, wenn man die Größe des Projekts vor sich betrachtet, aber wenn man den Fokus auf die ersten Erfolge lenkt, bleibt man motiviert für die noch kommende Aufgabe. Denn das Ergebnis ist es Wert.

Möchtest du eine Begleitung um deine Ziele umzusetzen, dann melde dich bei mir.

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